Einiges über die Natur von Puhtulaid
Puhtulaid ist eine längliche Halbinsel, deren ca. 1 km lange Hauptachse sich von Süd nach Nord richtet. Die Halbinsel ist kaum 0,5 km breit. Der Boden von dem südlichen Teil des Holms besteht zum großen Teil aus Strandwällen aus Steingeröll, die einst von Wellen angehäuft worden sind. Diese Strandwälle bilden einen hohen Gürtel, in dem ein artenreicher breitblätteriger Laubwald wächst. Inmitten dieses Gürtels erstreckt sich auch ein niedrig gelegenes sumpfiges Gebiet, das bei anhaltendem Regenwetter sogar überflutet werden kann. In die niedrigste Vertiefung ist ein langer Teich gegraben worden, in den tiefliegende Gräben von den Rändern der Vertiefung geleitetet worden sind. Die nördliche Seite des Holms ist wesentlich kahler. – es gibt hier weniger Wald und mehr Gehölzwiesen und Schilf. Als die bemerkenwerteste Stelle auf dem vielfältigen Puhtulaid galt in den letzten Jahrzehnten wohl der Vogelturm an der Spitze im Südwesten Puhtulaids, der im Frühling Ornithologieliebhaber aus ganz Europa und auch außerhalb Europas auf die Halbinsel lockt. Der artenreiche Hainwald
Einer der eindruckvollsten Orte auf Puhtu ist der Hainwald, von dessen Schönheit und Wert bereits im XIV berichtet wurde. Hier sind insgesamt ca. 60 verschiedene Baum- und Buscharten zu finden. Von den Bäumen wächst hier vorwiegend Linde, ihr folgt Eiche. Außerdem sind auch Ahorne, Eschen und Ulmen hier zu Hause. Im Unterholz sind einzelne Ebereschen und Faulbäume zu finden, in der Umgebung von den alten Sommerhäusern auch Flieder, Hagedorne und Geißblätter. Eine Sehenswürdigkeit für sich stellt eine 24 m hohe und 360 Jahre alte Kiefer dar, deren Umfang in der Höhe von 1,3 m 3, 74 m beträgt. In der Nähe des Mittelpunkts von Puhtu wächst auch eine mächtige Eiche mit einem Umfang von 4,8 m und einer Höhe von 24 m. Diese Eiche als die schönste Eiche der Halbinsel wurde von W.S.Stawenhagen bereits im Jahre 1867 erwähnt, als er Puhtu besuchte. Beide Bäume stehen unter Naturschutz.
Im Vorfrühling dringen durch den dicken Laubteppich des vergangenen Jahres Blütenknospen von Leberblümchen, Buschwindröschen, gelben Windröschen, Lungenkraut hervor. Etwas später wachsen Salomonssiegel, Christophskraut, Wald-Bingelkraut und Einbeere heran. Im Juni gehört das bereits dämmrige Unterholz dem blühenden Bärlauch. Im Gras unter den Bäumen sind ua. Schwalbwurz, Moschus-Erdbeere und Türkenbund-Lilie zu Hause. Frühjahrszug der arktischen Vögel
Eine Erscheinung, die Puhtu zu einem einmaligen Ort in der ganzen Welt macht, ist der Frühjahrszug der arktischen Vögel. Der Grund ist einfach: Puhtu liegt auf dem Weg zahlreicher Zugvögel wie Eisenten, Seetaucher, Trauer- und Samtenten. Der Höhepunkt des Frühjahrszugs findet Mitte Mai statt. In dieser kurzen Zeit fliegen rasten hier hunderte Tausende von Vögeln. Erfahrenen Beobachtern ist es gelungen, hier knapp eine Million durchziehende Vögel am Tag zu beobachten Der Tagesrhythmus des Frühjahrszugs ist bei verschiedenen Vogelarten unterschiedlich. Sterntaucher und Prachttaucher ziehen es vor, früh am Morgen zu migririeren. Eisente, Samt- und Trauerente beginnen aber einige Stunden vor dem Sonnenuntergang zu fliegen und sie hören damit auch in den Nachtstunden nicht auf. Von arktischen Vögeln sind hier noch Ringel- und Weißwangengans zu sehen. Für die ornithologisch Interessierten ist Puhtulaid am reizvollsten vom Vorfrühling bis zum Spätherbst. Über das interessanteste Angebot im Frühling haben wir bereits gesprochen. Im Herbst treffen wir außer den durchziehenden Vögeln noch mehr Sperlingsvögel und Tauben, deren Schwärme hier auch oft über Nacht bleiben. In Puhtu wurden mehr als 160 Vogelarten getroffen, von ihnen brüten hier ca. Vogelarten. *** See additional photos at Loodusemees Image Library |
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